Montag, 31. Dezember 2007

Alles Gute für 2008

Das Jahr 2007 geht in die letzte Runde und die verbleibenden Stunden ticken vor sich hin. Es hat eine ganze Menge mit sich gebracht - Enttäuschungen und Freude. Egal wie euer ganz persönliches Resumee ausfällt - ich wünsche euch für das vor uns liegende Jahr 2008 alles Gute, immer ein Lächeln auf den Lippen und dass ihr das, was ihr macht, auch mit Liebe und Freude im Herzen tut.

Und jetzt lasst die Gläser klingen und es richtig Krachen. Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2008!

Euer Chris(tian)

Dienstag, 11. Dezember 2007

Prüfungszeit - es ist soweit!

Die letzten Tage eines Semesters sind bekanntlichst nicht gerade die schönsten. Auch wenn alles herum stimmen mag, doch sie werden nun mal von den Klausuren dominiert. Und bleibt nicht nur viel Zeit beim Lernen, sondern es gehen auch einige Nerven und hin und wieder die gute Laune verloren.

Nachdem wir vergangen Freitag schon unsere Spanisch-Prüfung hatten war heute also für mich der Auftakt für die zweite Runde. Auf dem Plan standen: "Englisch mündlich" und die Präsentation unseres Salesprojektes mit Verkaufsgespräch. Gerade zweiteres hatte uns in der Vergangenheit schon einiges an Zeit gekostet und gerade dieses abschließende Verkaufsgespräch-Szenario sollte die Entscheidung bringen wie erfolgreich wir schlussendlich wirklich sein sollten...

Unser selbstgewähltes Produkt, was wir hier auf dem irischen Markt einfürhren wollten, war zwar einfach und auf den ersten Blick nicht gerade sehr spektakulär...aber es hat seine Wirkung nicht verfehlt: Deutsche Bio-Salami von unserem eigens kreierten Hersteller "Deli Meat"!
Wie ihr vielleicht schon an meinen Worten erkennt - wir haben den Verkauf erfolgreich abgeschlossen und nach 30 Minuten waren zwei Französinnen und 3 Dresdner um einiges glücklicher und um ein paar große Sorgen leichter. Und warum gerade dieses Produkt so überzeugt hat? Naja, mal davon abgesehen, dass das Angebot mit guten und realistischen Konditionen an den richtigen Anbieter gemacht wurde (eine von uns gewählte Firma hier in Dublin, die von zwei Dozenten repräsentiert wurde), ist Deutschland eben auch für sein gutes Essen bekannt. Und spätestens als die beiden da auf den Kostproben so rumkauen durften wurden die Gesichtszüge schon um einiges zufriedener. ;-) Tja, Glück gehabt, dass wir da zwei absolute Freunde der kulinarischen Genüsse vor uns hatten...

Hier könnt ihr noch einmal einen Blick auf unsere Broschüre haben, die wir als Schritt zuvor einreichen mussten. Gerade gestalterisch konnte ich mich da wieder mal ein wenig ausleben:

























Dieses war der erste Streich und der zweite folgt sogleich. Damit haben wir also 3 Prüfungen schon mal hinter uns und morgen geht es dann mit den restlichen schriftlichen weiter. Das heißt 6 Prüfungen in 3 Tagen. Auch wenn ich immer meine Probleme mit Mathe hatte...aber dass das nicht gerade ein reines Freizeitvergnügen wird ist hier wohl auf den ersten Blick klar. Deswegen hoffe ich auch auf euer Verständnis, wenn es die nächsten Tage etwas ruhiger hier im Blog wird. Und ich entschuldige mich auch noch einmal bei denen, die nur des Adventskalenders wegen jetzt jeden Tag hier auf die Seite schauen. Ich versuche ein tägliches Update einzurichten und das mit den zwei letzten fehlenden Tagen eine Ausnahme sein zu lassen... ;-)

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Ich wünsche euch einen fleißigen Nikolaus


Ich hoffe ihr seid heute morgen alle mit guter Laune aufgestanden und habt euch über ein paar, mit Süßigkeiten und nicht nur Kohle. gefüllte Stiefel freuen können! Auch wenn ich hier einige Kilometer von daheim entfernt bin gab es doch auch für mich ein gar nicht mal so kleines Überraschungspaket mit viel Nervennahrung für die kommende Prüfungswoche und einigen Dingen, die einem sogar im fernen Dublin ein wenig das Gefühl der weihnachtlichen Heimat geben...

Ganz lieben Dank dafür an die Absender daheim!
PS: Die Plätzchentüte ist fast schon wieder leer... ;-)

Dia duit. Conas atá tú?

Es ist mittlerweile Mittwoch und die letzten Tage hier in Dublin werfen ihre Schatten voraus. Genauer gesagt sind dies wohl die Abschlußprüfungen, die so langsam näher Rücken. Den Anfang macht Spanisch am Freitag, gefolgt von insgesamt 8 weiteren Prüfungen im Laufe der kommenden Woche.

Naja, wer meint das Spanisch ja erst einmal kein Problem sein dürfte, wo ich doch meinen Sommer auf Teneriffa verbringen durfte...Ich zweifel da noch ein wenig dran. ;-) Aber wir werden es sehen. Irgendwie sind Sprachen ja auch ganz interessant. Und da man davon nie genug bekommen kann habe ich hier in Irland etwas ganz besonderes gefunden, was die internationale Verständigung, neben meinen mehr oder weniger guten Kenntnissen in Englisch, Spanisch, Russisch und ein wenig Chinesisch, erleichtert: Gälisch!

Ja, das ist eine Sprache. Eine ziemlich wichtige sogar...zumindest hier in Irland...und zumindest offiziell. Demnach ist das hier die offizielle Landessprache und Englisch nur ein lästiges Überbleibsel der britischen Besatzungszeit. Aber irgendwie macht sich da kaum einer etwas draus. Und mal abgesehen von einigen Regionen im Westen wird hier in Irland auch kaum Gälisch, oder auch Irisch genannt, gesprochen. Auch wenn sämtliche Wegweiser und andere wichtige Schilder zweisprachig ausgewiesen sind, wenn man die Leute auf der Strasse mit Gälisch ansprechen würde, könnten einem wohl die wenigsten weiterhelfen.


Falls ihr euch schon gewundert habt was die Überschrift über diesem Eintrag eigentlich heißen soll: "Dia duit. Conas atá tú?" (gesprochen: Djia ritsch. Cono se ta tu?) ist auf gut deutsch "Guten Tag. Wie geht es dir?"
Eine gute Möglichkeit darauf zu antworten wäre: "Tá mé go maith." (Tame go mach.) oder "Nil mé go maith." (Nilme go mach.), übersetzt: "Mir geht es gut"...oder eben auch nicht.

Hier nur noch ein paar ganz interessante Links zum Thema, schaut sie euch einfach mal an:
Das erste ist ein kurzes Video bei YouTube über den Chinesen Yu Ming, der aus seinem Alltag raus will und sich entscheidet nach Irland zu gehen. Keine schlechte Entscheidung, nur leider lernt er dafür die falsche Sprache. Wenn ihr hier klickt findet ihr Teil 1 und Teil 2 von "Yu Ming is ainm dom".

Und hier ist noch eine Adresse für die Sprachbegeisterten unter euch, die gern wissen wollen was noch dahinter steckt. Das ist der entsprechende Wikipedia-Link.

Sonntag, 2. Dezember 2007

Jeden Tag ein neues Türchen

Weihnachten rückt näher und das wohl Schönste an den verstreichenden Dezembertagen ist, dass man jeden Tag ein neues Türchen am Adventskalender öffnen kann. Um euch die Vorweihnachtszeit ein wenig angenehmer zu machen gibt es jetzt auch hier in meinem einen eigenen kleinen Kalender. Das tägliche Türchen findet ihr gleich auf der rechten Seite und darunter auch den Link, mit dem ihr es öffnen könnt.

Viel Spaß dabei!

Dein Blick in den Weihnachtskalender:
Klick einfach hier!

Bewegende bewegte Bilder



Einfach ein paar Eindrücke...
(Und eine neue Spielerei, die ich entdeckt habe. ;-) )

Freitag, 23. November 2007

Belfast – Die geteilte Stadt

Am vergangenen Samstag hatten wir einen etwas weiteren Ausflug vor uns. Genauer gesagt sollte es dabei sogar in ein anderes Land gehen. Und gerade in dieser Beschreibung liegt auch die tragische Kuriosität der Thematik.

Denn trotz, dass wir uns hier auf der irischen Insel befinden, die nicht gerade sehr groß ist, ist das Land, wie jeder aus dem Geographie-Unterricht wissen sollte, gespalten. Der südliche Teil mit der Hauptstadt Dublin, wo ich studiere, gehört zur Republik Irland. Der nördliche Teil mit seiner Hauptstadt Belfast aber gehört neben Schottland, Wales und England zum Vereinigten Königreich von Großbritannien. Die ganzen Gründe und historischen Hintergründe will ich an dieser Stelle nicht weiter ausbauen...auch wenn ich das nach meinem Studium des Faches „Irische Geschichte“ gut könnte. Aber als kurze und übersichtliche Zusammenfassung nur soviel:

Nach der Besetzung des katholischen Irland durch die protestantischen Briten, die sich hauptsächlich in der Gegend um Belfast ansiedelten, wurde die Bevölkerung Irlands in vielen Rechten und ihrer eigenen irischen (keltischen) Kultur beschnitten und unterdrückt. Sie mussten sich der britischen Lebensweise anpassen, durften nicht mehr ihre eigene Religion ausleben und auch die irische Sprache (Gälisch) wurde fast vollständig durch die englische verdrängt. Immer wieder versuchten die Iren sich gegen diese Besetzung zu wehren, doch immer wieder wurden diese Aufstände vom übermächtigen britischen Militär blutig niedergeschlagen. Ein dramatisches Ereignis, was auch heute noch für große Kontroversen sorgt, ist die große Hungersnot (Great Famine) zwischen 1845 und 1849, die durch eine Seuche an den lebensnotwenigen Kartoffelpflanzen dafür sorgte, dass sich die irische Bevölkerung aufgrund von Hungertoden und Krankheiten um über die Hälfte reduzierte. Viele flohen und suchten ihr neues Glück in den USA. Anspielungen darauf kennt man vielleicht aus den Filmen „Titanic“ und „Gangs of News York“. Die britische Regierung hätte in dieser Zeit mit Nahrungsmittellieferungen helfen können, was sie aber nicht tat. Dies nehmen vielen Iren den Briten auch heute noch übel und die Tragweite des Ereignisses ist so prekär, dass man im englischen Wikipedia unter dem Begriff „Great Famine“ keinen Eintrag findet und das Ganze von offizieller Seite versucht wird einfach totzuschweigen.

Im Jahre 1922 kam es dann zum Freiheitskrieg bei dem die heutige Republik Irland endlich ihre Unabhängigkeit erlangte. Dafür musste sie aber eine bittere Pille schlucken. Denn um endlich Frieden zu schaffen und dem Krieg ein Ende zu bereiten, einigten sich Vertreter beider Parteien auf einen Kompromiss mit dem Namen „The Irish Treaty“. Dieses Abkommen beinhaltete, dass der Teil Nordirland weiterhin zu Großbritannien gehören sollte. Der Vertreter, der das Abkommen damals für Irland unterzeichnete gilt für viele heute noch als Verräter und wurde nicht lang nach der Unterzeichnung ermordet. In Folge des Abkommens gab es einen Bürgerkrieg in der neuen Republik, zwischen Gegnern und Befürwortern des Abkommens. Die Gegner unterlagen hierbei und die Teilung des Landes war besiegelte Sache. Die Gegensätzlichkeit beider Seiten spiegelt sich auch in der heutigen Parteienlandschaft beider Teile Irlands wieder. Und auch als Folge der Teilung bekam die damals schon existierende IRA, die Irish Republican Army, eine tragende Rolle. Sie setzte sich aus Befürwortern eines vereinigten Irland zusammen, die dies auf gewaltvollem Wege erreichen wollten.

Gerade in der heutigen Zeit ist die IRA als Terrororganisation bekannt, die noch bis vor wenigen Jahren Bomben in London und Belfast gezündet hat, um gegen diese Teilung zu kämpfen. Zu Beginn des Jahres 2007 wurde aber ein endgültiger Friedensvertrag geschlossen und scheinbar kehrt jetzt endlich Ruhe ein in das zerrüttete Verhältnis. Belfast hat sich mittlerweile zu einer schnell wachsenden, typischen europäischen Stadt entwickelt und versucht den Schatten der Vergangenheit zu entfliehen...

Das dies aber nicht vollständig gelingt wird spätestens an der Spaltung innerhalb der Bevölkerung deutlich. Noch immer gibt es jährliche Auseinandersetzung zu bestimmten Feiertagen, wenn Protestanten auf Katholiken treffen und auch in der Aufteilung der Stadtteile wird eine Trennung beider ideologischer Gruppierungen deutlich. Da gibt es Stadtteile, die von fast ausschließlich Protestanten bewohnt werden und auch andere wiederum, die einer katholischen Mehrheit gehören. Deutlich wird dies an den Wandgemälden für die Belfast bekannt ist, den so genannten Murals, und die bestimmte politische Gesinnungen ausdrücken. Während in protestantischen Teilen diese Malereien stark patriotisch der britischen Krone gewidmet sind und man an allen Ecken den Union Jack, die britische Nationalflagge, findet, widmen sich die Wandmalereien der katholischen, republikorientierten Teile eher den großen Freiheitskämpfen der Geschichte und ziehen Parallelen zu Südafrika, Palästina, Indien, Spanien, Kuba und dem Totalitarismus der USA. Ein Nebeneffekt dieses Aussöhnungsprozess gleicht einer tragischen Ironie. Um für dauerhafte Ruhe zwischen den beiden Gruppen zu sorgen werden so genannte „Peace Walls“, meterhohe mit Stacheldraht und Kameras „Friedenswände“ errichtet. Mauern, die ganze Viertel voneinander abgrenzen, um ein Aufeinandertreffen anders Gesinnter zu vermeiden. Doch wann wurde in der Vergangenheit schon einmal erreicht, dass etwas zusammenwächst, wenn man es trennt...?!

Diese und einige andere Ecken haben wir bei unsere Stadtrundfahrt sehen können. Leider wurde uns das Ganze durch plötzlich einsetzenden Dauerregen vermiest und so konnten wir die restlichen Sehenswürdigkeiten nur mit Schirm in der Hand und pitschnassen Schuhen erkunden. Ein kulinarisches Highlight war aber noch der Besuch des Queens Market mit all seinen internationalen kulinarischen Genüssen. Auch wenn die Preise deftig gewürzt waren...zum Glück gab es an fast jedem Stand kleine Kostproben zum probieren. Und so konnte man ganz gut den kleinen Hunger milde stimmen ohne auch nur einen einzigen Euro, pardon...britischen Pfund, auszugeben. ;-)





Noch so als kleine Info am Rande: Das Lied „Zombie“ der irischen Band „The Granberries“ setzt sich mit der Thematik des Nordirlandkonfliktes auseinander...


Mittwoch, 21. November 2007

Auf ins Gefecht

Es ist ja schon eine Weile her, dass ich euch das letzte Mal ein paar Grüße aus Dublin geschickt habe. Sorry! Und eigentlich war an dieser Stelle auch ein Bericht über unsere Rundreise durchs Land angekündigt. Diese Story wartet leider aber immer noch darauf, dass sie fertig geschrieben wird. Unterdessen geht das Leben hier aber munter weiter...

Die Ferien sind vorbei und die zweite Hälfte des Semesters läuft schon wieder. Das merkt man nicht nur daran, dass sich mit den zwei Projekten, die wir nebenbei in Eventmanagement und Sales-Management bearbeiten müssen, unsere Arbeit stapelt. Die Zeit fliegt geradezu davon, überall macht sich Weihnachtsstimmung breit und so langsam neigt sich das die Zeit hier dem Ende. Aber damit es wirklich zu einem unvergesslichen und schönen Erlebnis wird, wird auch von Uni-Seiten her einiges getan. Da gibt es immer wieder mal Exkursionen und andere Aktivitäten die angeboten werden. Zwei davon, die wir in den vergangenen Wochen hatten waren ein organisiertes Paintball-Match in den Wicklow Mountains, in der Nähe von Dublin, und das andere war eine Fahrt in die nordirische Hauptstadt Belfast.

Zu unserem Paintball-Match hatten sich fast 80 Freiwillige angemeldet. Das Ziel war allen klar: Spaß haben und mal dem Uni-Alltag entfliehen. Einige schien die Idee sicher auch reizvoll, mal den nicht so beliebten Kommilitonen oder Francis, unserem Direktor, und Darragh, unserem Sales-Dozenten, mal so richtig ein paar Kugeln zu verpassen und sich für die eine oder andere Unannehmlichkeit zu rechen. Also wurde Kampfesstimmung geschürt und auf ging es in die Wicklow Mountains, einer bergigen Region unweit von Dublin. Für all jene, die nicht wissen was man unter Paintball versteht hier eine kurze Erklärung: Bei diesem „Spiel“ geht es darum seine Gegner ähnlich einem realen Gefecht zu jagen und abzuschießen, wie man es aus militärischen Szenarien kennt. Die Waffe mit der man ausgestattet wird, ist mit kleinen Farbkügelchen geladen, die platzen, sobald sie ihr Ziel treffen. Der „Getroffene“ ist somit farblich gut erkennbar markiert. Und da dies mit nicht gerade wenig Druck geschieht (mehr als in Deutschland zulässig), bleibt neben dem Farbfleck auf der Kleidung im schlimmsten Falle auch ein nicht so schöner blauer Fleck darunter zurück.

Nachdem wir unsere Schutzkleidung, Anzüge der irischen Armee, erhalten hatten, wurden die Teams eingeteilt: Team rot und Team grün. Danach ging es also los. Schutzmaske auf, kurze Lagebeeinweisung, Waffe überprüft, entsichert und auf ins Gefecht. Von da an hieß es für etwas zwischen drei und vier Stunden „Feuer frei“ und in verschiedenen Szenarien wurde durch den Wald gerobbt und der Feind gesucht, gesichtet und gejagt. Das größte Problem neben den gegnerischen Angreifern war die Munition, die sich leider ziemlich schnell dem Ende neigte. Doch endlich wusste ich mal wieder, für was meine Grundausbildung in der Bundeswehr denn eigentlich gut war. ;-) Meine Bilanz nach dem Gefecht kann sich sehen lassen: Zwei Treffer in den Rücken mit kleinen blauen Flecken (davon einer aber von einem meiner Mitstreiter, der scheinbar noch nie etwas von Zielen gehört hat) und ein Treffer an der Lippe trotz Schutzmaske, der dafür gesorgt hat, dass diese gleich deutlich dicker wurde. Dem gegenüber steht aber eine gute Trefferzahl mit einigen Meisterschüssen, die mir gezeigt hat, dass ich meine silberne Schützenschnur zu Bund-Zeiten doch nicht nur durch Glück bekommen habe. ;-)

Aber als Gesamtbilanz lässt sich sagen: Wir hatten alle eine Menge viel Spaß und wir vom grünen Team haben dem roten Team (mit beiden Dozenten) so richtig Feuer unterm Hintern gemacht, so dass wir auch als Gesamtsieger hervorgehen konnten.

Der Bericht zu unserem Belfast-Ausflug folgt in Kürze...

Montag, 5. November 2007

Zurück in Dublin

Eine neue Woche hat begonnen und wir sind wieder zurück in Dublin, zurück im Alltag, zurück von unserer Reise quer durch Irland. Den kompletten Reisebericht gibt es innerhalb der nächsten Tage. Aber als kurzes Resumee kann ich zufrieden sagen: Es war toll und ich bin mir ganz sicher, dass ich irgendwann noch einmal den Weg nach Irland finden werde, um viele der Ecken zu erkunden, die wir einfach in den verganenen vier einfach Tagen nicht entdecken konnten oder beim Fahren nur an uns vorbeirauschen lassen mussten...

Hier gibt's noch ein paar erste Impressionen unserer Reise:

Donnerstag, 1. November 2007

Irland in vier Tagen

Wenn man schon mal ein paar Tage frei hat, sollte man versuchen raus aus Dublin zu kommen. Auch wenn die Stadt ihre schönen Ecken hat. Aber mehr als einmal wurde mir schon gesagt: "Dublin ist nicht Irland!". Und Recht haben sie.

Also haben wir uns entschlossen, eine Tour einmal quer durch die Insel und ihre Küsten entlang zu machen. Vier Tage haben wir dafür eingeplant und in ungefähr zwei Stunden geht es los. Das "Wir" setzt sich zusammen aus: Michael, Felix (beide München), Martin (Dresden) und natürlich meiner Wenigkeit...

Unsere, gestern mit Unmengen von Karten, Prospekten und einem tollen Reiseführer, geplante Tour soll uns zuerst durch das Landesinnere an die Westküste Irlands nach Galway führen, dann weiter Richtung Süden an der Küste entlang zu den Cliffs of Moher und dem Ring of Kerry (und einigen anderen Orten die ich jetzt leider vergesse habe), bis wir schließlich über die Westküste mit einem Abstecher über Cork hoffentlich pünktlich am Sonntag irgendwann wieder in Dublin ankommen.

Auch wenn ich es mir gut vorstellen hätte können die Tage auf einem Schaf unterwegs zu sein, aber da hatten meine Mitreisenden etwas dagegen...und ich wäre wahrscheinlich in der Zeit auch nur bis zum Stadtrand von Dublin gekommen. Also haben wir uns ein Auto gemietet das gleich den liebevollen Beinamen "Paddy" bekommen hat, der Slang-Bezeichung für einen Iren.

Dann heißt's jetzt erst einmal Kaffee/ Tee kochen und los gehts...

Schaurige Grüße aus Dublin

Während ich dass hier schreibe ist es mittlerweile nach zwölf Uhr nachts...und es ist Halloween, die Nacht der Geister, Hexen und anderer undefinierbar schauriger Gestalten!
In Deutschland wird man zwar allerorts mit diesem Fest zugepflastert und die Werbung versucht einem glauben zu machen, dass es sich um eines der großen Feste neben Ostern, Silvester und Weihnachten handelt. Doch so richtig populär ist der US-Abklatsch vom deutschen Karnevel irgendwie nicht. Ganz anders hier in Irland, dem eigentlichen Ursprungsland von Halloween. Über die Wurzeln des ursprünglich keltischen Festes und die heutigen Bräuche gibt es viele Geschichten - fest steht aber, dass die vielen irischen Auswanderer Richtung USA einfach auch ihre alten Traditionen in die neue Heimat importierten und sich so Halloween bis heute über die Jahre entwickelt und erhalten hat.

Man muss zugestehen, dass es hier schon schwerer fällt sich dem ganzen Trubel um das schaurige Fest zu entziehen. Vor allem aber auch, weil es einfach ein rießiger Spaß für Groß und Klein ist! Man muss zugestehen, dass sich die Iren bezüglich ihrer Kostüme mächtig ins Zeug legen und dabei nicht nur die Umsetzung der Ideen, sondern auch die Verkleidungsidee an sich einfach unglaublich ist. Und da kann es einem schon einmal passieren, dass man plötzlich auf der Strasse einem 1,70 Meter großen, laufenden Maiskolben begegnet. Derjenige trug ein grünes Irgendwas auf seinem Kopf und war am ganzen Körper mit gelb gefärbter Knallfolie (die aus der Verpackung für technische Geräte) eingepackt. Von der Capri-Sonne-Tüte ,der lebenden Kellogs-Packung und dem übergroßen Lego-Männlein, denen ich heut Abend über den Weg gelaufen bin will ich erst gar nicht reden...

Unseren Abend haben wir in der Nähe des Kneipenviertels TempleBar gestartet, von wo aus auch der traditionelle Umzug begann. Die Parade bestand aus einer bunten Mischung sehr origineller Kostüme und Konstruktionen. Da gab es neben kleinen Kindern in riesengroßen Gemüsekostümen auch Skelette auf Stelzen, Feen und andere Fabelwesen. Das Ganze wurde rhytmisch von einer riesigen Trommlertruppe unterstützt die alle Leute rundherum gut in Laune hielt und einfach zum Mitlaufen animierte.

Nach einer Weile mit dem bunten Wirrwarr und einem Stadtrundgang mit sehr vielen amüsanten und teilweise erschreckenden Begegnungen (weniger wegen der guten Maskeraden, als vielmehr wegen der modischen Fehlgriffe überpropotionierter Irinen) ging es dann ins Porterhouse zurück in Temple Bar, wo man zwischen Graf Dracula und Marion von Nintendos "Mario Brothers" gutes Bier zu Live-Musik genießen konnte. Ein paar mehr Bilder des Abends werde ich in den kommenden Tagen veröffentlichen...

PS: Seit heute Abend weiß ich übrigens auch wie besoffene Teletubbies aussehen...

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Vier Prozente für ein Tröt

Die zwei Seiten des Studentenlebens: Es ist eben nicht immer alles nur Ausschlafen, den Tag genießen und Feiern...irgendwann holt einen auch mal die Realität ein und man fährt vor Schreck am ganzen Körper zusammen. Das Schreckgespenst heißt "Klausuren"! Und genau das macht auch vor dem Semester hier keinen Halt.

Da haben wir das Studium hier gerade mal angefangen und dann schon wieder Prüfungen?! Da kann doch was nicht stimmen... Naja, ich muss zugeben dass es bis zu den Final-Exams noch eine Weile hin ist. Aber die sind vom Stil her hier ein klein-wenig-total anders als bei uns in Deutschland. Und um uns wenigstens das schon einmal vorzuführen gibt es hier eben die sogenannten Midterm-Exams als eine Art Vorprüfung die (abhängig vom Fach) zu bestimmten Prozentsätzen in die Endnote eingehen. Damit wären wir schon beim nächsten Punkt den die Iren auf ihre ganz eigene Art und Weise interpretieren und umsetzen: Die Benotung! Während man in Deutschland ja eine klare Einteilung von wahlweise 1 bis 5 oder 1 bis 6 hat, haben sich die Iren das einfach mal etwas anders überlegt. Alles andere wäre ja auch zu verständlich! ;-)

Hier mal ein kurzer Erklärungsversuch:
Am Anfang muss mal wiederdie höhere Philosophie ran. Die besagt, dass kein Mensch perfekt ist. Klingt zwar komisch, ist aber so! Das nächste ist aber, dass man von vornherein gesagt bekommt, dass es eigentlich sowieso unmöglich sein wird 100% zu erreichen, auch wenn man noch so gut ist...Na wenn das mal nicht aufbaut!

Aber da kommt wieder die Idee mit dem "Nobody is perfect" ins Spiel. Denn um eben 100% zu erreichen muss man eine perfekte Leistung abliefern. Und die wird ja wie schon gesagt sowieso ausgeschlossen. Denn jede abgelieferte Leistung ist noch steigerungsfähig - sei es durch Zusatzinformationen, Beispiele oder weiterführende Gedanken. Wenn man nur die sture Theorie bringt und auf ein vorgefertigtes Antwortbild hofft wird man schnell enttäuscht sein. Denn diese Leistung bringt einem gerade mal ein simples "past", was soviel wie "bestanden" heißt und etwa 40% entspricht...mehr nicht!
Die nächste Stufe wäre dann mit 55% ein sogenannter "Second Class Honours - Grade II", schon etwas besser, aber steigerungsfähig (und schon mehr als von der Aufgabenstellung gefordert). Mit 63% erreicht man einen "Second Class Honours - Grade I", das enstpricht einer schon außerordentlich guten Leistung. Und die Grenze zwischen 69% und der nächsthöheren (und letzen Stufe) ist erstaunlich dehnbar und ist von den Dozenten mehr als gut durchdacht. Eine einfache Anzahl erreichter, mathematisch kalkulierbarer Punkte macht hier nicht viel aus. Viel mehr geht es hier um eine Einstellungssache und wie sehr man die Leistung des Studenten schätzt. Die letzte erreichbare Stufe mit 70% nennt sich dann "First Class Honours" und lässt sich auf Deutsch einfach mit den Worten "außergewöhnlich gut" oder "exzellent" ausdrücken. Und hier gibt es nur noch eine geringfügige Ausdehnung nach oben die an sich nicht mehr sooo viel zu sagen hat da in der Regel 80% das absolute zu erreichende Maximum ist.
Das war also das Thema "Bewertungssystem in Irland", kommentiert von der Maus und dem Elefanten aus der "Sendung mit der Maus"....

Aber ganz egal wie das Benotungssystem auch ist - geschrieben werden müssen die Klausuren trotzdem. Da ja mittlerweile schon wieder Mittwoch ist haben wir inzwischen eine Präsentation in Tourismus-Marketing (am Montag) und 2 Klausuren hinter uns. Die beiden Exams heute waren in den Fächern "Irish Economy and Society" (Wirtschaft und Gesellschaft) und "Irish History" (Geschichte von der Frühzeit, über die Kelten, Wikinger, die Besetzung durch England bis in die heutige Zeit). Naja, noch zwei Tage und da je 2 Prüfungen und dann ist auch schon wieder alles überstanden und es steht eine Woche Ferien an.

Doch die wollen erst einmal verdient sein und deshalb werde ich mich gleich mal wieder hinter meine Hefter verabschieden und erst wieder melden, wenn ich den Kopf ein wenig freier habe!