Donnerstag, 1. November 2007

Schaurige Grüße aus Dublin

Während ich dass hier schreibe ist es mittlerweile nach zwölf Uhr nachts...und es ist Halloween, die Nacht der Geister, Hexen und anderer undefinierbar schauriger Gestalten!
In Deutschland wird man zwar allerorts mit diesem Fest zugepflastert und die Werbung versucht einem glauben zu machen, dass es sich um eines der großen Feste neben Ostern, Silvester und Weihnachten handelt. Doch so richtig populär ist der US-Abklatsch vom deutschen Karnevel irgendwie nicht. Ganz anders hier in Irland, dem eigentlichen Ursprungsland von Halloween. Über die Wurzeln des ursprünglich keltischen Festes und die heutigen Bräuche gibt es viele Geschichten - fest steht aber, dass die vielen irischen Auswanderer Richtung USA einfach auch ihre alten Traditionen in die neue Heimat importierten und sich so Halloween bis heute über die Jahre entwickelt und erhalten hat.

Man muss zugestehen, dass es hier schon schwerer fällt sich dem ganzen Trubel um das schaurige Fest zu entziehen. Vor allem aber auch, weil es einfach ein rießiger Spaß für Groß und Klein ist! Man muss zugestehen, dass sich die Iren bezüglich ihrer Kostüme mächtig ins Zeug legen und dabei nicht nur die Umsetzung der Ideen, sondern auch die Verkleidungsidee an sich einfach unglaublich ist. Und da kann es einem schon einmal passieren, dass man plötzlich auf der Strasse einem 1,70 Meter großen, laufenden Maiskolben begegnet. Derjenige trug ein grünes Irgendwas auf seinem Kopf und war am ganzen Körper mit gelb gefärbter Knallfolie (die aus der Verpackung für technische Geräte) eingepackt. Von der Capri-Sonne-Tüte ,der lebenden Kellogs-Packung und dem übergroßen Lego-Männlein, denen ich heut Abend über den Weg gelaufen bin will ich erst gar nicht reden...

Unseren Abend haben wir in der Nähe des Kneipenviertels TempleBar gestartet, von wo aus auch der traditionelle Umzug begann. Die Parade bestand aus einer bunten Mischung sehr origineller Kostüme und Konstruktionen. Da gab es neben kleinen Kindern in riesengroßen Gemüsekostümen auch Skelette auf Stelzen, Feen und andere Fabelwesen. Das Ganze wurde rhytmisch von einer riesigen Trommlertruppe unterstützt die alle Leute rundherum gut in Laune hielt und einfach zum Mitlaufen animierte.

Nach einer Weile mit dem bunten Wirrwarr und einem Stadtrundgang mit sehr vielen amüsanten und teilweise erschreckenden Begegnungen (weniger wegen der guten Maskeraden, als vielmehr wegen der modischen Fehlgriffe überpropotionierter Irinen) ging es dann ins Porterhouse zurück in Temple Bar, wo man zwischen Graf Dracula und Marion von Nintendos "Mario Brothers" gutes Bier zu Live-Musik genießen konnte. Ein paar mehr Bilder des Abends werde ich in den kommenden Tagen veröffentlichen...

PS: Seit heute Abend weiß ich übrigens auch wie besoffene Teletubbies aussehen...

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