Sonntag, 2. September 2007

Abenteuer Busfahren

Eigentlich unterscheiden sich die deutschen Busfahrer in ihrer "Freundlichkeit" und dem ständigen Zeitdruck kaum von ihren Kollegen hier auf der Insel. Aber eben nur eigentlich...
Doch mit der Zeit merkt man dass es sich bei den teneriffischen Vertretern dieser Gattung um eine ganz spezielle Form handelt.

Der typische Busfahrer hier auf Teneriffa, nennen wir ihn "Fernando", tritt stets nur mit Sonnenbrille auf. Das gilt auch für den späten Abend, während der Pausen oder bei sonstigen Situationen außerhalb des Fahrerhauses. Wahrscheinlich gehört die einfach zur vorgeschriebenen Arbeitskleidung und ist mit der Zeit irgendwann festgewachsen. Doch es muss sich dabei um eine Spezialanfertigung handeln die gleich ein Fadenkreuz inklusive hat. Und dieses ist speziell auf Fußgänger ausgerichtet die gerade die Straße auf einem Zebrastreifen überqueren wollen. Diese Zebrastreifen scheinen sowieso einer verlängerten Zieleinrichtung für manche Autofahrer zu zu dienen.

Auf Ampeln wird hier auf der Insel großzügig verzichtet. Stattdessen kann sollte man sich aber sicher über den Zebrastreifen bewegen können. Sollte... Denn gerade für Bus- Taxi- und Motorradfahrer ist das Grund genug noch einmal richtig Gas zu geben um so näher sie der Markierung kommen. Da herrscht dann das Gesetz des Stärkeren!

Doch auch das Busfahren selbst gestaltet sich als wahres Abenteuer. Hierfür sollte man von vornherein zwei Dinge in großem Maße besitzen: Zeit und Geduld.
Wer aus Deutschland den vertrauten Blick auf den an jeder Haltestelle aushängenden Fahrplan kennt wird hier leider enttäuscht. Für den Fall dass es wirklich einen Auhang gibt (Seltenheit!!!) erkennt man darauf nur die planmäßige Abfahrtszeit an der Starthaltestelle und die Ankunftszeit an der Zielhaltestelle. (Planmäßig bedeutet hier nach spanischem Zeitmaß etwa plus/ minus eine halbe Stunde.) Für alle anderen Stationen zwischendurch kann man nur das Pi-mal-Daumen-Verfahren anwenden und warten, warten...und warten. Für den Fall dass doch mal ein Bus vorbeikommt heißt das noch lang nicht dass er auch automatisch hält. Wenn man dem Fahrer nicht deutlich zu erkennen gibt dass man gern einsteigen will, Handzeichen sind gut aber sich fast vor den Bus zu werfen ist wirkungsvoller, verhält sich dieser meist wie an den Zebrastreifen: Er gibt noch einmal richtig Gas und braust durch! Ich zähle lieber nicht auf wieviele Busse mir trotz deutlichem Arm rausstrecken einfach davon gefahren sind...

Von fahrenden Kühlschränken (Klimaanlage im Bus) , Haltestellen für Überlandbusse mitten auf der Autobahn und ungeplanten Zwischenstops weil sich der Busfahrer erst einmal gemütlich im nächsten Laden Getränke kaufen musste erzähle ich lieber bei passender Gelegenheit und einem kühlen Bier selbst... ;-)

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