Montag, 31. Dezember 2007

Alles Gute für 2008

Das Jahr 2007 geht in die letzte Runde und die verbleibenden Stunden ticken vor sich hin. Es hat eine ganze Menge mit sich gebracht - Enttäuschungen und Freude. Egal wie euer ganz persönliches Resumee ausfällt - ich wünsche euch für das vor uns liegende Jahr 2008 alles Gute, immer ein Lächeln auf den Lippen und dass ihr das, was ihr macht, auch mit Liebe und Freude im Herzen tut.

Und jetzt lasst die Gläser klingen und es richtig Krachen. Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2008!

Euer Chris(tian)

Dienstag, 11. Dezember 2007

Prüfungszeit - es ist soweit!

Die letzten Tage eines Semesters sind bekanntlichst nicht gerade die schönsten. Auch wenn alles herum stimmen mag, doch sie werden nun mal von den Klausuren dominiert. Und bleibt nicht nur viel Zeit beim Lernen, sondern es gehen auch einige Nerven und hin und wieder die gute Laune verloren.

Nachdem wir vergangen Freitag schon unsere Spanisch-Prüfung hatten war heute also für mich der Auftakt für die zweite Runde. Auf dem Plan standen: "Englisch mündlich" und die Präsentation unseres Salesprojektes mit Verkaufsgespräch. Gerade zweiteres hatte uns in der Vergangenheit schon einiges an Zeit gekostet und gerade dieses abschließende Verkaufsgespräch-Szenario sollte die Entscheidung bringen wie erfolgreich wir schlussendlich wirklich sein sollten...

Unser selbstgewähltes Produkt, was wir hier auf dem irischen Markt einfürhren wollten, war zwar einfach und auf den ersten Blick nicht gerade sehr spektakulär...aber es hat seine Wirkung nicht verfehlt: Deutsche Bio-Salami von unserem eigens kreierten Hersteller "Deli Meat"!
Wie ihr vielleicht schon an meinen Worten erkennt - wir haben den Verkauf erfolgreich abgeschlossen und nach 30 Minuten waren zwei Französinnen und 3 Dresdner um einiges glücklicher und um ein paar große Sorgen leichter. Und warum gerade dieses Produkt so überzeugt hat? Naja, mal davon abgesehen, dass das Angebot mit guten und realistischen Konditionen an den richtigen Anbieter gemacht wurde (eine von uns gewählte Firma hier in Dublin, die von zwei Dozenten repräsentiert wurde), ist Deutschland eben auch für sein gutes Essen bekannt. Und spätestens als die beiden da auf den Kostproben so rumkauen durften wurden die Gesichtszüge schon um einiges zufriedener. ;-) Tja, Glück gehabt, dass wir da zwei absolute Freunde der kulinarischen Genüsse vor uns hatten...

Hier könnt ihr noch einmal einen Blick auf unsere Broschüre haben, die wir als Schritt zuvor einreichen mussten. Gerade gestalterisch konnte ich mich da wieder mal ein wenig ausleben:

























Dieses war der erste Streich und der zweite folgt sogleich. Damit haben wir also 3 Prüfungen schon mal hinter uns und morgen geht es dann mit den restlichen schriftlichen weiter. Das heißt 6 Prüfungen in 3 Tagen. Auch wenn ich immer meine Probleme mit Mathe hatte...aber dass das nicht gerade ein reines Freizeitvergnügen wird ist hier wohl auf den ersten Blick klar. Deswegen hoffe ich auch auf euer Verständnis, wenn es die nächsten Tage etwas ruhiger hier im Blog wird. Und ich entschuldige mich auch noch einmal bei denen, die nur des Adventskalenders wegen jetzt jeden Tag hier auf die Seite schauen. Ich versuche ein tägliches Update einzurichten und das mit den zwei letzten fehlenden Tagen eine Ausnahme sein zu lassen... ;-)

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Ich wünsche euch einen fleißigen Nikolaus


Ich hoffe ihr seid heute morgen alle mit guter Laune aufgestanden und habt euch über ein paar, mit Süßigkeiten und nicht nur Kohle. gefüllte Stiefel freuen können! Auch wenn ich hier einige Kilometer von daheim entfernt bin gab es doch auch für mich ein gar nicht mal so kleines Überraschungspaket mit viel Nervennahrung für die kommende Prüfungswoche und einigen Dingen, die einem sogar im fernen Dublin ein wenig das Gefühl der weihnachtlichen Heimat geben...

Ganz lieben Dank dafür an die Absender daheim!
PS: Die Plätzchentüte ist fast schon wieder leer... ;-)

Dia duit. Conas atá tú?

Es ist mittlerweile Mittwoch und die letzten Tage hier in Dublin werfen ihre Schatten voraus. Genauer gesagt sind dies wohl die Abschlußprüfungen, die so langsam näher Rücken. Den Anfang macht Spanisch am Freitag, gefolgt von insgesamt 8 weiteren Prüfungen im Laufe der kommenden Woche.

Naja, wer meint das Spanisch ja erst einmal kein Problem sein dürfte, wo ich doch meinen Sommer auf Teneriffa verbringen durfte...Ich zweifel da noch ein wenig dran. ;-) Aber wir werden es sehen. Irgendwie sind Sprachen ja auch ganz interessant. Und da man davon nie genug bekommen kann habe ich hier in Irland etwas ganz besonderes gefunden, was die internationale Verständigung, neben meinen mehr oder weniger guten Kenntnissen in Englisch, Spanisch, Russisch und ein wenig Chinesisch, erleichtert: Gälisch!

Ja, das ist eine Sprache. Eine ziemlich wichtige sogar...zumindest hier in Irland...und zumindest offiziell. Demnach ist das hier die offizielle Landessprache und Englisch nur ein lästiges Überbleibsel der britischen Besatzungszeit. Aber irgendwie macht sich da kaum einer etwas draus. Und mal abgesehen von einigen Regionen im Westen wird hier in Irland auch kaum Gälisch, oder auch Irisch genannt, gesprochen. Auch wenn sämtliche Wegweiser und andere wichtige Schilder zweisprachig ausgewiesen sind, wenn man die Leute auf der Strasse mit Gälisch ansprechen würde, könnten einem wohl die wenigsten weiterhelfen.


Falls ihr euch schon gewundert habt was die Überschrift über diesem Eintrag eigentlich heißen soll: "Dia duit. Conas atá tú?" (gesprochen: Djia ritsch. Cono se ta tu?) ist auf gut deutsch "Guten Tag. Wie geht es dir?"
Eine gute Möglichkeit darauf zu antworten wäre: "Tá mé go maith." (Tame go mach.) oder "Nil mé go maith." (Nilme go mach.), übersetzt: "Mir geht es gut"...oder eben auch nicht.

Hier nur noch ein paar ganz interessante Links zum Thema, schaut sie euch einfach mal an:
Das erste ist ein kurzes Video bei YouTube über den Chinesen Yu Ming, der aus seinem Alltag raus will und sich entscheidet nach Irland zu gehen. Keine schlechte Entscheidung, nur leider lernt er dafür die falsche Sprache. Wenn ihr hier klickt findet ihr Teil 1 und Teil 2 von "Yu Ming is ainm dom".

Und hier ist noch eine Adresse für die Sprachbegeisterten unter euch, die gern wissen wollen was noch dahinter steckt. Das ist der entsprechende Wikipedia-Link.

Sonntag, 2. Dezember 2007

Jeden Tag ein neues Türchen

Weihnachten rückt näher und das wohl Schönste an den verstreichenden Dezembertagen ist, dass man jeden Tag ein neues Türchen am Adventskalender öffnen kann. Um euch die Vorweihnachtszeit ein wenig angenehmer zu machen gibt es jetzt auch hier in meinem einen eigenen kleinen Kalender. Das tägliche Türchen findet ihr gleich auf der rechten Seite und darunter auch den Link, mit dem ihr es öffnen könnt.

Viel Spaß dabei!

Dein Blick in den Weihnachtskalender:
Klick einfach hier!

Bewegende bewegte Bilder



Einfach ein paar Eindrücke...
(Und eine neue Spielerei, die ich entdeckt habe. ;-) )

Freitag, 23. November 2007

Belfast – Die geteilte Stadt

Am vergangenen Samstag hatten wir einen etwas weiteren Ausflug vor uns. Genauer gesagt sollte es dabei sogar in ein anderes Land gehen. Und gerade in dieser Beschreibung liegt auch die tragische Kuriosität der Thematik.

Denn trotz, dass wir uns hier auf der irischen Insel befinden, die nicht gerade sehr groß ist, ist das Land, wie jeder aus dem Geographie-Unterricht wissen sollte, gespalten. Der südliche Teil mit der Hauptstadt Dublin, wo ich studiere, gehört zur Republik Irland. Der nördliche Teil mit seiner Hauptstadt Belfast aber gehört neben Schottland, Wales und England zum Vereinigten Königreich von Großbritannien. Die ganzen Gründe und historischen Hintergründe will ich an dieser Stelle nicht weiter ausbauen...auch wenn ich das nach meinem Studium des Faches „Irische Geschichte“ gut könnte. Aber als kurze und übersichtliche Zusammenfassung nur soviel:

Nach der Besetzung des katholischen Irland durch die protestantischen Briten, die sich hauptsächlich in der Gegend um Belfast ansiedelten, wurde die Bevölkerung Irlands in vielen Rechten und ihrer eigenen irischen (keltischen) Kultur beschnitten und unterdrückt. Sie mussten sich der britischen Lebensweise anpassen, durften nicht mehr ihre eigene Religion ausleben und auch die irische Sprache (Gälisch) wurde fast vollständig durch die englische verdrängt. Immer wieder versuchten die Iren sich gegen diese Besetzung zu wehren, doch immer wieder wurden diese Aufstände vom übermächtigen britischen Militär blutig niedergeschlagen. Ein dramatisches Ereignis, was auch heute noch für große Kontroversen sorgt, ist die große Hungersnot (Great Famine) zwischen 1845 und 1849, die durch eine Seuche an den lebensnotwenigen Kartoffelpflanzen dafür sorgte, dass sich die irische Bevölkerung aufgrund von Hungertoden und Krankheiten um über die Hälfte reduzierte. Viele flohen und suchten ihr neues Glück in den USA. Anspielungen darauf kennt man vielleicht aus den Filmen „Titanic“ und „Gangs of News York“. Die britische Regierung hätte in dieser Zeit mit Nahrungsmittellieferungen helfen können, was sie aber nicht tat. Dies nehmen vielen Iren den Briten auch heute noch übel und die Tragweite des Ereignisses ist so prekär, dass man im englischen Wikipedia unter dem Begriff „Great Famine“ keinen Eintrag findet und das Ganze von offizieller Seite versucht wird einfach totzuschweigen.

Im Jahre 1922 kam es dann zum Freiheitskrieg bei dem die heutige Republik Irland endlich ihre Unabhängigkeit erlangte. Dafür musste sie aber eine bittere Pille schlucken. Denn um endlich Frieden zu schaffen und dem Krieg ein Ende zu bereiten, einigten sich Vertreter beider Parteien auf einen Kompromiss mit dem Namen „The Irish Treaty“. Dieses Abkommen beinhaltete, dass der Teil Nordirland weiterhin zu Großbritannien gehören sollte. Der Vertreter, der das Abkommen damals für Irland unterzeichnete gilt für viele heute noch als Verräter und wurde nicht lang nach der Unterzeichnung ermordet. In Folge des Abkommens gab es einen Bürgerkrieg in der neuen Republik, zwischen Gegnern und Befürwortern des Abkommens. Die Gegner unterlagen hierbei und die Teilung des Landes war besiegelte Sache. Die Gegensätzlichkeit beider Seiten spiegelt sich auch in der heutigen Parteienlandschaft beider Teile Irlands wieder. Und auch als Folge der Teilung bekam die damals schon existierende IRA, die Irish Republican Army, eine tragende Rolle. Sie setzte sich aus Befürwortern eines vereinigten Irland zusammen, die dies auf gewaltvollem Wege erreichen wollten.

Gerade in der heutigen Zeit ist die IRA als Terrororganisation bekannt, die noch bis vor wenigen Jahren Bomben in London und Belfast gezündet hat, um gegen diese Teilung zu kämpfen. Zu Beginn des Jahres 2007 wurde aber ein endgültiger Friedensvertrag geschlossen und scheinbar kehrt jetzt endlich Ruhe ein in das zerrüttete Verhältnis. Belfast hat sich mittlerweile zu einer schnell wachsenden, typischen europäischen Stadt entwickelt und versucht den Schatten der Vergangenheit zu entfliehen...

Das dies aber nicht vollständig gelingt wird spätestens an der Spaltung innerhalb der Bevölkerung deutlich. Noch immer gibt es jährliche Auseinandersetzung zu bestimmten Feiertagen, wenn Protestanten auf Katholiken treffen und auch in der Aufteilung der Stadtteile wird eine Trennung beider ideologischer Gruppierungen deutlich. Da gibt es Stadtteile, die von fast ausschließlich Protestanten bewohnt werden und auch andere wiederum, die einer katholischen Mehrheit gehören. Deutlich wird dies an den Wandgemälden für die Belfast bekannt ist, den so genannten Murals, und die bestimmte politische Gesinnungen ausdrücken. Während in protestantischen Teilen diese Malereien stark patriotisch der britischen Krone gewidmet sind und man an allen Ecken den Union Jack, die britische Nationalflagge, findet, widmen sich die Wandmalereien der katholischen, republikorientierten Teile eher den großen Freiheitskämpfen der Geschichte und ziehen Parallelen zu Südafrika, Palästina, Indien, Spanien, Kuba und dem Totalitarismus der USA. Ein Nebeneffekt dieses Aussöhnungsprozess gleicht einer tragischen Ironie. Um für dauerhafte Ruhe zwischen den beiden Gruppen zu sorgen werden so genannte „Peace Walls“, meterhohe mit Stacheldraht und Kameras „Friedenswände“ errichtet. Mauern, die ganze Viertel voneinander abgrenzen, um ein Aufeinandertreffen anders Gesinnter zu vermeiden. Doch wann wurde in der Vergangenheit schon einmal erreicht, dass etwas zusammenwächst, wenn man es trennt...?!

Diese und einige andere Ecken haben wir bei unsere Stadtrundfahrt sehen können. Leider wurde uns das Ganze durch plötzlich einsetzenden Dauerregen vermiest und so konnten wir die restlichen Sehenswürdigkeiten nur mit Schirm in der Hand und pitschnassen Schuhen erkunden. Ein kulinarisches Highlight war aber noch der Besuch des Queens Market mit all seinen internationalen kulinarischen Genüssen. Auch wenn die Preise deftig gewürzt waren...zum Glück gab es an fast jedem Stand kleine Kostproben zum probieren. Und so konnte man ganz gut den kleinen Hunger milde stimmen ohne auch nur einen einzigen Euro, pardon...britischen Pfund, auszugeben. ;-)





Noch so als kleine Info am Rande: Das Lied „Zombie“ der irischen Band „The Granberries“ setzt sich mit der Thematik des Nordirlandkonfliktes auseinander...